Helmut Haas feiert 30-jähriges Schiedsrichter-Jubiläum
{gallery}gallerien/gruppen,single=haas_helmut30.jpg, gap_h=-20{/gallery} Seit nunmehr 30 Jahren wacht Helmut Haas von der TTG Marbach/Rielingshausen über den korrekten Ablauf von Tischtennisspielen. Der Schiedsrichter aus Leidenschaft hat in seiner langen Karriere in den Sporthallen des Tischtennisverbands Württemberg-Hohenzollern (TTVWH) schon so Einiges erlebt. Zeit für einen Rückblick.
Helmut Haas kennt sich aus. Nach über 100 absolvierten Einsätzen zählt er zu den erfahrensten Referees im TTVWH. Egal, ob als Zählschiedsrichter am Tisch in der 1. und 2. Bundesliga oder als Oberschiedsrichter von der Verbandsliga bis in die 2. Bundesliga: Haas hat alles schon mitgemacht. Und entsprechend viel zu erzählen. Zum Beispiel kam es vor, dass er in einer Regionalliga-Partie Zuschauer der Halle verweisen musste, weil sie ihn vehement beleidigt hatten. Ein anderes Mal wussten sich die Spieler nicht zu benehmen, sodass der Unparteiische die Partie unterbrechen musste, um die beiden Streithähne zur Raison zu bringen. Trotz dieser extremen Vorfälle musste der 66-Jährige nie die Rote Karte – in der Wirkung vergleichbar zum Fußball – zeigen: „Die gelben Karten haben zum Glück immer gereicht", ist Haas froh.
Gereicht hat es ihm aber auch fast, als er 2004 bei der Bundesligapartie zwischen dem TTC metabo Frickenhausen und SIG combibloc Jülich / Hoengen als Zählschiedsrichter ausgewechselt wurde. Einer der Spieler hatte sich beim Oberschiedsrichter darüber beschwert, dass Haas angeblich falsch gezählt hätte. Daraufhin entfernte ihn dieser vom Tisch. Der Marbacher hätte aus diesem Vorfall beinahe endgültige Konsequenzen gezogen: „Da habe ich mich schon sehr geärgert und auch kurz daran gedacht, aufzuhören. Wo gibt es denn so was, dass ein Spieler den Unparteiischen austauschen lassen kann? Das ist doch lächerlich. Aber nach einem klärenden Gespräch mit dem Oberschiedsrichter war die Sache erledigt und ich habe weitergemacht".
Zum Glück, denn die Tätigkeit als Schiedsrichter hat für Haas auch viele positive Seiten. Beispielsweise schätzt er das gesellige Beisammensein mit den Spielern nach den Begegnungen sehr: „Wenn die Spiele gut verlaufen sind, war es immer schön, danach noch bei einem Bierchen zusammen zu sitzen und über Tischtennis zu fachsimpeln". Außerdem hatte der Marbacher bei seinen Einsätzen in der 1. Bundesliga regelmäßig die Gelegenheit, Spitzenspieler wie den mehrmaligen Europameister Timo Boll oder die beiden Doppel-Weltmeister von 1989, Jörg Rosskopf und Steffen Fetzner, von ganz nah zu erleben. Autogramme durfte sich Haas offiziell aber nicht geben lassen: „Während der Begegnungen muss man natürlich neutral sein und das auch zeigen", so der 66-Jährige, der selbst seit langer Zeit als Spieler bei der TTG Marbach/Rielingshausen aktiv ist.
Über die Jahre hinweg hat sich Helmt Haas durch jährliche Fortbildungen zum Regelwerk mit anschließenden Prüfungen immer auf dem Laufenden gehalten. Im Unterschied zu seinen jüngeren Kolleginnen und Kollegen kommt ihm übrigens sein reifes Alter sehr entgegen: „Man spürt schon, dass da mehr Respekt seitens der Spieler vorhanden ist, wenn ein erfahrener Mann wie ich am Tisch sitzt", erläutert Haas. In kniffligen Situationen ist sein Erfahrungsschatz aus drei Jahrzehnten Schiedsrichter-Tätigkeit eben Gold Wert.